Für einen gesunden Umgang mit Stress, Unsicherheiten und Ängsten ist es besonders wichtig, dass du überhaupt erstmal erkennst, dass du im “Schleudergang” unterwegs bist. Erst im Anschluss daran hast du die Möglichkeit, das Ruder wieder aktiv in die Hand zu nehmen und gegenzusteuern.
Ich möchte dir dafür heute 3 Werkzeuge vorstellen,
- …mit denen du rasch erkennen kannst, ob unangenehme äußere oder innere
Einflüsse gerade zu groß werden und - …die dir Strategien liefern, mit denen du rasch wieder ins Gleichgewicht kommst und
- …mit denen du dich langfristig in Gelassenheit üben kannst.
WERKZEUG 1
Anker setzen
Kennst du das auch? Je hektischer dein Tag ist, desto eher vergisst du darauf zu achten, wie’s dir eigentlich so geht. Moment jagt vielleicht ein Online Meeting das andere, nebenbei wollen die Kinder bespaßt werden und zusätzlich tummeln sich noch belastende Gedanken in deinem Kopf.
In solchen Situationen ist es wichtig,sogenannte “Ankerpunkte” in deinen Tag einzubauen.
Das sind fix festgelegte Zeiten (3-4 mal täglich) zu denen du dir einen Alarm stellst. Wenn der Wecker klingelt, setzt du dich alleine in Ruhe hin und stellst dir die Frage: “Wie geht es mir eigentlich gerade?”
Wenn du momentan jobmäßig gefordert bist, kannst du anstelle des Alarms auch andere Zeitpunkte für diese Frage heranziehen. Zum Beispiel kannst du dir die Frage nach jedem Telefonat stellen oder nach jeder TO DO-Erledigung kurz innehalten, um in dich zu gehen.
Um rasch herauszufinden, wo du innerlich stehst, hilft es dir, wenn du die Augen schließt und drei, vier tiefe Atemzüge nimmst, um gut mit deinem Körper in Kontakt zu kommen. Konzentrier dich anschließend auf deine körperlichen Empfindungen (Wärme, Kälte, Kribbeln, Taubheit, Anspannung etc.) und nimm auch wahr, was sich in deinem Geist abspielt.
Achte dabei darauf, ob du irgendwo Schmerzen hast, ob du dich befreit oder belastet fühlst. Oder ob du hektisch und fahrig oder entspannt und energiegeladen bist. Jagen dir belastende Gedanken durch den Kopf oder bist du gelassen?
Registrier dabei einfach nur, wie du dich fühlst. Bewerte nicht.
Du kannst gleich jetzt die Frage mal probeweise beantworten…
Wie geht es mir gerade?
Schreib dir auch gleich mal auf, wann du diese Ankerpunkte in deinen Tag einfließen lassen möchtest und setze eine sichtbare Erinnerung.
Durch das regelmäßige setzen dieser Ankerpunkte weißt du zukünftig nun besser, wann du gestresst bist. Aber wie kannst du dem Stress begegnen? Mit dieser Frage, komme ich auch schon zu Werkzeug Nr. 2.
WERKZEUG 2
Schnelle Entspannung
Wann immer du bemerkst, dass Druck auf dir lastet oder du von Unsicherheiten oder Ängsten belastet bist, kannst du beispielsweise zu folgenden SOS-Strategien greifen:
- Bewegung wirkt Wunder. Daher mal zwischendurch kurze Gänge erledigen, etwas holen oder bringen
- Du kannst dir kurz ein schönes Foto oder Bild anschauen
- Oder du holst dir etwas zu trinken oder zu essen
- Du kannst auch Grimassen schneiden, wenn niemand hinschaut ;-)
- Lobe dich selber und gratuliere dir zu Dingen, die du geschafft hast
- Höre gute Musik oder deinen Lieblings-Comedien
- Atme dreimal ruhig ein und wieder aus
- Steh kurz auf und schüttel deine Arme, Hände und den ganzen Körper aus
- Du kannst auch ein paar Mal hintereinander deine Muskeln im gesamten Körper anspannen, kurz halten und wieder locker lassen
Notier gleich jetzt zwei oder drei dieser Sofort-Tipps, die dir gefallen, und baue sie ab jetzt in deinen (Job-) Alltag ein.
Ab sofort kannst du Stress und Ängste nicht nur einfach identifizieren, sondern hast zusätzlich SOS-Helfer an der Hand, die dir schnelle Linderung bieten.
Fehlt jetzt nur noch ein Werkzeug, dass mehr ist, als die sprichwörtliche Feuerwehr wenn bei dir der “Stress-Qualm” aufsteigt.
WERKZEUG 3
Tiefe Entspannung
Werkzeug Nr. 3 stammt ursprünglich aus der Hypnose. Es ermöglicht dir schrittweise in einen tiefen Entspannungsmodus zu kommen und unterstützt langfristig deine persönliche Resilienz.
Schritt 1: Mach es dir auf einem Sessel oder einem Kissen (je nach belieben) bequem und schließ deine Augen.
Schritt 2: Dann geht’s auch schon los: Stell dir in Gedanken eine Treppe vor, die zehn Stufen abwärts führt. Du kannst jeder Stufe auch eine andere Farbe geben, wenn du möchtest. Jede dieser Stufen symbolisiert einen jeweils tieferen Entspannungszustand in dir. D.h. am Fuße der Treppe bist du sehr zufrieden und entspannt.
Schritt 3: Mit jedem Ausatmen gehst du nun in Gedanken langsam eine Stufe tiefer. Du kannst dabei auch gerne gedanklich mitzählen.
Schritt 4: Wenn du auf der Stufe der tiefen Zufriedenheit und Entspannung angekommen bist, bleib eine Weile in diesem Zustand. Atme ruhig weiter und genieß die Entspannung.
Schritt 5: Am Ende der Übung gehst du mit zehn tiefen Atemzügen die Treppe langsam, Schritt für Schritt wieder hoch. Zähl dabei rückwärts. Wenn du bei eins angekommen bist, kommst du in deinem Tempo wieder im Hier und Jetzt an, öffnest deine Augen und reckst und streckst dich.
Wenn du mit dieser Entspannungsübung gute Erfahrungen machst und mehr ausprobieren möchtest, kann ich dir auch meine angeleitete Tiefenentspannung empfehlen.
Was sind deine aktuellen Strategien, um mit stressigen Situationen bestmöglich umgehen zu können? Bist du damit erfolgreich?
Ich unterstütze dich gerne, wenn dich deine Werkzeuge bisher noch nicht zum gewünschten Ziel geführt haben.
Gemeinsam zum neuen Rahmen . neuen Ich
SUPER!!!???